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Provence-Tour (1): Pastis? Pastis!

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Beim Pastis gibt es so viele Unterschiede wie beim Roséwein, beim Olivenöl oder beim Ziegenkäse. Wer nur die Standardware bestellt, verpasst einiges.

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Pastis: Auf die Sorte kommt es an. (Foto: Wolfgang Fassbender)

Eigentlich müsste es den Pastis gar nicht mehr geben. Schliesslich war das ursprünglich in der Provence hergestellte Getränk nur ein Notbehelf. Als der Absinth verboten wurde, im Jahre 1915, mischten findige Produzenten und provenzalische Bauern einen Ersatz zusammen, der ähnlich schmeckte und aussah: duftend und ein bisschen trüb, sobald man Wasser zufügte. Die ätherischen Öle waren schuld. Zwischen 1920 und 1935 wurde Pastis populär, der nach Anis und anderen Gewürzen schmeckende Schnaps erlangte Berühmtheit in ganz Frankeich. Vor allem die Marken Pernod und Ricard, später wurde auch Pastis 51 bekannt.

Inzwischen ist der Absinth wieder zugelassen, aber eher als Digestif gebräuchlich. Vor dem Essen trinkt man ihn kaum, sondern eher: Pastis. Oder Pastis de Marseille, der einen bestimmten Alkohol- und Anisolgehalt aufweisen muss.

Pastis in Les Baux. Persönliche Anisschnaps-Recherche. (Foto: Wolfgang Fassbender)

Pastis in Les Baux. Persönliche Anisschnaps-Recherche. (Foto: Wolfgang Fassbender)

Ein paar mittelgroße und etliche kleinere Produzenten haben Nischen besetzt. So wie Janot mit seinem Bio-Pastis oder Henri Bardouin mit einem komplexen Produkt aus 65 Kräutern und Gewürzen. Solche gehobenen Produkte wirken vielschichtiger als die nur nach Anis und Schnaps schmeckende Billigware aus dem Discounter: Die Zusatzinvestition lohnt sich. Und bitte: nie zu viel Wasser in den Pastis geben und am besten Blätterteiggebäck mit Sardellen dazu verzehren. Fisch und Anis gehen nämlich eine interessante sommerliche Liaison ein.


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